Karlihausverein e.V. Seifhennersdorf

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  Arno Förster (ehemaliger Gemeinderat in Seifhennersdorf)

Arno Förster – Ein Leben im Zeichen des Wandels

Arno Förster war ein bemerkenswerter Schuhmacher, der in der Schuhfabrik Seifhennersdorf arbeitete. Sein Handwerk prägte nicht nur sein Berufsleben, sondern auch seine Überzeugungen und politischen Engagements. Ab 1923 trat er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei, was für ihn den Beginn eines aktiven politischen Lebens bedeutete.

Von 1926 bis 1932 hatte Arno Förster das Amt des Gemeindevertreters in Seifhennersdorf inne. In dieser Zeit setzte er sich mit Leidenschaft für die Belange seiner Mitbürger ein und war bereit, für ihre Rechte zu kämpfen. Besonders eindrucksvoll zeigte sich sein Engagement am 9. Januar 1933, als er bei einer Erwerbslosendemonstration eine kraftvolle Ansprache hielt. Darin forderte er unter anderem die Senkung der Gas- und Elektrizitätspreise sowie die Abschaffung der Zählermiete. Er sprach sich darüber hinaus für eine Unterstützung von arbeitslosen Familien aus, indem er forderte, dass jede Familie wöchentlich ein Brot auf Gemeindekosten erhält.

Sein mutiger Einsatz für soziale Gerechtigkeit blieb nicht unbemerkt. Nur wenige Tage später, am 16. Januar 1933, wiederholte er seinen Appell zur Wachsamkeit gegenüber imperialistischen Bedrohungen, insbesondere gegen die Sowjetunion. Diese Haltung verdeutlichte seine Überzeugung, dass internationale Solidarität und der Schutz sozialer Errungenschaften von größter Bedeutung sind.
Leider endete Arno Försters politisches Wirken nicht ohne Konsequenzen. Im Jahr 1935 wurde er verhaftet und zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, die er in Waldheim verbüßen musste. Die politischen Repressionen dieser Zeit hielten ihn jedoch nicht davon ab, für seine Überzeugungen einzustehen. 1942 wurde er schließlich in das Strafbataillon 999 eingezogen, wo er weiterhin die schweren Folgen der politisch motivierten Verfolgung zu tragen hatte.

Arno Försters Schicksal fand 1944 in Griechenland ein tragisches Ende, als er dort fiel. Sein Leben steht als Beispiel für den unermüdlichen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und die Entschlossenheit, für das Wohl der Gemeinschaft zu kämpfen – Werte, die auch heute noch von großer Bedeutung sind. In Erinnerung an diese bewegte Biografie erkennen wir die Relevanz von politischem Engagement und sozialer Verantwortung in unserer Gesellschaft.

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